Wir nehmen die Not der Bauern ernst und haben großes Verständnis für die Sorgen im Land. Es gilt, die Herausforderungen der Landwirte gemeinsam zu meistern.
Unterstützung ja – Gießkannenprinzip nein
Die Länder sind aufgefordert, Unterstützung für die Betroffenen bereitzustellen. Die Unterstützung darf aber nicht nach dem „Gießkannenprinzip“ erfolgen. Ende August erwarten wir die Erntebilanz und danach ist eine realistische Einschätzung möglich. Pauschalforderungen helfen nicht, da die Situation von Region zu Region unterschiedlich ist.
Strukturbrüche verhindern
Eine ganz wichtige Herausforderung ist es, Strukturbrüche zu verhindern. Für eine Neuausrichtung in der Agrarpolitik brauchen wir vielfältige Strukturen, die nicht durch wirtschaftliche Schwierigkeiten in Folge der Witterungsbedingungen zerstört werden dürfen. Ziel muss es sein, die Landwirte vor der existenzbedrohenden Situation zu schützen. Gerade Betriebe, die in den letzten Jahren neue Ställe gebaut und in Tierwohl investiert haben, brauchen Überbrückungshilfen durch das Land – sie dürfen nicht an ihrem Engagement zugrunde gehen.
Fonds vom Land
Es ist zu befürchten, dass Landwirte Teile ihres Landes verkaufen müssen, um Liquiditätsengpässe auszugleichen. An dieser Stelle ist das Land gefragt. Wir fordern, dass das Land einen Fonds auferlegt, der Bauern vor dem Verkauf an Fremdinvestoren schützt. Die Landwirte können so bei Liquiditätsproblemen ihre Landflächen an das Land Schleswig-Holstein verkaufen und diese zu einem späteren Zeitpunkt für den gleichen Preis zurück erwerben. Damit schützen wir unsere Landwirte und verhindern, dass Fremdinvestoren von der Dürre profitieren.
Wir brauchen eine Neuausrichtung der Landwirtschaft, die ökologisch verträglich, sozial gerecht und wirtschaftlich rentabel ist. Dazu gehört es, dass Landwirte für ihre Produkte auskömmliche Preise erhalten. Durch faire Bezahlung versetzen wir die Landwirte in die Position, für schlechte Zeiten vorsorgen zu können.