Ein Schlag ins Gesicht der Pflegenden

Birte Pauls: Es ist eine Verantwortungslosigkeit sondergleichen, dass besonders die privaten und kirchlichen Arbeitgeber*innen einen bundesweiten Tarifvertrag in der Altenpflege ablehnen. Ich bin erschüttert, dass die genannten Arbeitgeber in Sonntagsreden die Pflegenden bis in den Himmel loben und jetzt, wo sie die Möglichkeit haben, ihren Worten Taten folgen zu leisten, kneifen und in die typische Arbeitgeberrhetorik zurückfallen.

Birte Pauls Bild: Foto: Michael August

Zur Meldung, dass der geplante flächendeckende Tarifvertrag für die Altenpflege in Deutschland wegen der Ablehnung kirchlicher Pflegeanbieter nicht zustande kommt, erklärt die pflegepolitische Sprecherin und stellv. Fraktionsvorsitzende, Birte Pauls:

„Es ist eine Verantwortungslosigkeit sondergleichen, dass besonders die privaten und kirchlichen Arbeitgeber*innen einen bundesweiten Tarifvertrag in der Altenpflege ablehnen. Ich bin erschüttert, dass die genannten Arbeitgeber in Sonntagsreden die Pflegenden bis in den Himmel loben und jetzt, wo sie die Möglichkeit haben, ihren Worten Taten folgen zu leisten, kneifen und in die typische Arbeitgeberrhetorik zurückfallen. Das ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die seit Monaten zusätzlich zu ihrem schweren Alltag alles Mögliche tun, die Menschen in den Einrichtungen zu schützen und zu versorgen. Ich fordere die Arbeitgeber dazu auf, endlich ihrer besonderen Verantwortung zur Zukunft der Pflege gerecht zu werden. Dazu gehören neben mehr Personal natürlich auch respektable und anerkennende Gehälter. Den Pflegenden möchte ich zurufen: Organisiert euch endlich in Gewerkschaften und der Selbstverwaltung und lasst euch die Doppelmoral mancher Arbeitgeber nicht länger gefallen. Ihr habt als größte Gruppe im Gesundheitswesen eine große Macht. Nutzt sie endlich!“

Birte Pauls