Was sind die Ziele?
- 400.000 Wege sollen 2030 jährlich mit dem öffentlichen Nahverkehr zurückgelegt werden. Also doppelt so viele wie heute.
- Alle Busse in Schleswig-Holstein sollen 2030 klimaneutral fahren.
- Alle Autofahrer*innen sollen 2030 Zugang zu ausreichender Ladeinfrastruktur für E-Autos haben.
- Fünf mal mehr Wege sollen 2030 mit dem Fahrrad zurückgelegt werden
Was brauchen wir dafür?
Ausbau des schienengebundenen Verkehrs – 3.5 Milliarden €
Ziel des gültigen schleswig-holsteinischen Landesnahverkehrsplans (LNVP) von 2022 ist eine Steigerung der Wege, die mit Bus und Bahn zurückgelegt werden, von heute 210.000 auf über 250.000 Wege im Jahr 2030. Der LNVP stellt bereits fest, dass diese Steigerung für die Erreichung der Klimaziele nicht ausreicht und weist darauf hin, dass die Verkehrsministerkonferenz aller Länder für Schleswig-Holstein 400.000 Wege als Ziel für 2030 benennt. Dieses Ziel liegt dieser Berechnung zugrunde. Nach Angaben der Landesregierung fehlen Stand heute 600 Millionen Euro zur Ausfinanzierung der Investitionsplanung im LNVP. Mit den Kostensteigerungen dürften das mittlerweile 700 Millionen Euro sein, um die Steigerung um ca. 40.000 Wege auf 250.000 zu schaffen. Auf dieser Basis schätzen wir, dass der Ausbau auf 400.000 Wege – also eine Verfünffachung des Zubaus –insgesamt 3.500 Millionen Euro benötigt (5 * 700 Millionen Euro).
Flächendeckender Ausbau von On Demand Verkehren (Rufbusse) – 500 Millionen €
Bus und Bahn sollen mit einem flächendeckenden On Demand Verkehrssystem (digitales Rufbussystem) ergänzt werden, um insbesondere in ländlichen Räumen für mehr Menschen einen Umstieg auf Bus und Bahn zu ermöglichen und so das Problem der letzten Meile zu lösen. Ausgehend vom Pilotprojekt Smile24 in der Schleiregion, das 12 Millionen Euro Investitionen für einen Raum mit ca. 50.000 Einwohnern erfordert, schätzen wir die Investitionskosten pro Einwohner auf 240 Euro. Für ganz Schleswig-Holstein ergeben sich daraus mit rund 2 Millionen Einwohner*Innen in ländlichen Regionen rund 500 Millionen Euro (240 Euro * 2 Millionen Einwohner)
Elektrifizierung des Busverkehrs – 2.000 Milliarden €
Um den gesamten Busverkehr in Schleswig-Holstein zu elektrifizieren, müssen bis 2030 2.000 elektrische Busse mit Stückkosten von ca. 500.000 Euro pro Bus beschafft werden. Das erfordert 1 Milliarde Euro an Investitionen (2000 * 500.000 Euro). Dazu wird die entsprechende Ladeinfrastruktur benötigt. Der Bau großer Ladeinfrastrukturstationen kostet ca. 100 Millionen Euro pro Standort (zum Beispiel Busbetriebshof Alsterdorf). Wir schätzen, dass mindestens 10 solcher Standorte in Schleswig-Holstein entstehen müssen. Das erfordert eine weitere Milliarde Euro (10 * 100 Millionen Euro). Die Einrichtung von P+R und B+R Hubs mit Parkplätzen, Fahrradstationen und Ladeinfrastruktur kostet ca. 5 Millionen Euro pro Bahnhof. Für 120 Bahnhöfe in Schleswig-Holstein sind damit 700 Millionen Euro Investitionen erforderlich (120 * 5 Millionen Euro).
Ladeinfrastruktur für alle – 300 Millionen €
Ab 2035 werden in Deutschland keine Verbrenner-Pkw mehr verkauft. Nach Zielvorgaben der Bundesregierung werden 2030 in Schleswig-Holstein bereits über 500.000 Elektroautos fahren. Ende 2022 waren bereits 44 % aller Neuanmeldungen im Echten Norden Elektroautos. Die allermeisten Autofahrerinnen und Autofahrer werden ihr Auto an einer eigenen langsam ladenden Ladesäulezu Hause in ihrem Eigenheim und ab und zu bei ihrer Arbeitsstätte oder bei einer kommerziell betriebenen Schnellladestation an den Hauptverkehrsachsen laden. Diese Lösung steht aber für Mieterinnen und Mieter und Eigentümer von Wohnungen in Mehrfamilien häusern oft nicht zur Verfügung. Es gibt ungefähr 100.000 Mehrfamilienhäuser in Schleswig-Holstein. Wir schätzen, dass für die Versorgung mindestens 30.000 Ladesäulen mit langsamer Ladezeit notwendig sind. Es handelt sich um eine öffentliche Infrastruktur, die nicht kommerziell betrieben werden kann, weil über diese Säulen nicht ausreichend Strom für einen wirtschaftlichen Betrieb verkauft wird. Gleichzeitig ist das Angebot wichtig, weil an diesen Säulen für rund ein Drittel des Preises im Vergleich zu kommerziellen Schnellladesäulen geladen werden kann. Dadurch bleibt individuelle Mobilität für alle bezahlbar. Pro Ladesäule rechnen wir mit 10.000 Euro Investitionskosten und mit einer Gesamtinvestition von 300 Millionen Euro (30.000 * 10.000 Euro).
Ausbau Radwege – 200 Millionen €
Für den Ausbau der Radwege setzen wir das Fünffache der heutigen Investitionen von Land und Kommunen (laut
Infrastrukturbericht: 24 Millionen Land, 20 Millionen Kommunen) an: Das bedeutet 200 Millionen Euro
zusätzliche Investitionen in Radwege.